Finanzkrise lässt Trennung Constantia Bank von Immosparte stocken / Kein Ende der Verhandlungen um Managementgesellschaft in Sicht - Ursprüngliches Paket nicht mehr sicher
Dienstag, 10. Februar 2009 13:50
Bei den Verhandlungen zwischen der Immofinanzgruppe und der früher eng verbundenen Constantia Privatbank über den Kauf der Managementgesellschaft ist ein Ende derzeit nicht absehbar: Während Bankchef Andreas Grünbichler am Montagabend vor Journalisten versicherte, "großes Interesse" an einem baldigen Verkauf zu haben, ließ er keinen Zweifel daran aufkommen, dass sich um das wohl noch einige Zeit auf sich warten lässt: Eine Lösung könne nicht nur für zwei, sondern müsse "für mehrere Parteien vertretbar sein", sagte Grünbichler vor Journalisten. Die Bank wolle sich aber "so schnell wie möglich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren".
Zur Erinnerung: Bereits seit Mitte 2008 hatte das alte Management der Gruppe (Karl Petrikovics) die Devise ausgegeben, das bisher in der Constantia Bank befindliche Management in Inmmofinanz und Immoeast zu integrieren. Für die Mangementgesellchaft und weitere Immobilien-Assets sollten 340 Mio. Euro gezahlt werden (Stand Oktober 2008) - viel zu viel für das neue Führungsduo Thomas Kleibl und Eduard Zehetner.
Finanzvorstand Zehetner sprach schon zu seinem Amtsantritt davor, dass der Wert der Managementgesellschaft "dramatisch gegen Null" tendiere. Der Wert der Managementverträge bemisst sich am Verkehrswert der Immobilien (0,6 Prozent), Development inklusive. Da namentlich die Immoeast zahlreiche Entwicklungsprojekte eingestellt hat und "Fair Values" reduzieren musste, ist auch die Basis der Management-Abgeltung seit vergangenem Herbst stark gesunken.
Gegenwärtig sind 140 Mitarbeiter in der Constantia Bank mit dem Management der beiden Immobilienfirmen beschäftigt, weitere 100 in Tochtergesellschaften der Bank kommen dazu. Das Kernpersonal der Bank selbst umfasst ebenfalls nur etwa 140 Mitarbeiter.
Grünbichler ließ am Montagabend Skepsis durchblicken, ob eine Lösung de Problems zu erreichen ist, wenn zu viele Parteien am Tisch sitzen (zum Beispiel durch die Einbeziehung der zur Turnauer-Stiftung gehörenden Constantia BV, gegen die die Immofinanz eine Forderung von über 500 Mio. Euro geltend macht. Auch die großen Banken, die seit einer herbstlichen Bankenrettungsaktion Eigentümer der Constantia Bank und gleichzeitig Kreditgeber der Immofinanz/Immoeast sind, haben ein Wörtchen mitzureden).
Auch das ursprünglich vereinbarte Paket, das mehrere "Beigaben" zu den Managementgesellschaften vorgesehen hat, existiert in dieser Form nicht mehr: Ob und in welchem Umfang beispielsweise die Maklergesellschaft CPB oder das Immobilienmanagement einen neuen Miteigentümer dazubekommt, hängt von den Wünschen der Verhandlungspartner ab, sagte Grünbichler. Schon aus diesem Grund wolle er nichts über den Verkaufspreis sagen, meinte Grünbichler. Laut Medienberichten will die Bank jedenfalls mehr als 300 Mio. Euro von der Immofinanz und ihrer Ost-Tochter.